Die Geschlechtsreife erreichen Weibchen ab vier Wochen. Männchen sind bereits ab
drei Wochen, bzw ab einem Gewicht von 250 Gramm geschlechtsreif. Doch in dem
Alter sind sie selbstverständlich noch viel zu jung und sollten keinesfalls zugelassen
werden, da es zu Fehlgeburten oder auch Entwicklungsstörungen von Mutter und
Kindern, sowie sogar zum Tod der Mutter bei der Geburt führen kann.

Die Zuchtreife erreichen sie ab 6 Monaten. Weibchen sollten dafür mindestens
600 Gramm auf de Waage bringen. Ich persönlich finde ein Mindestgewicht von
650 bis 700 Gramm ratsam. Der erste Wurf muss vor dem ersten Lebensjahr
stattfinden, danach verknöchert das Becken und es kann zu Fehlgeburten kommen,
im schlimmsten Fall können die Babys nicht auf natürlichem Wege zur Welt kommen,
was oft den Tod von Mutter und Kindern zur Folge hat. Auch mit einem Gewicht
von über 1200 Gramm sollte eine Meerschweinchensau nicht mehr zugelassen
werden. Die Zuchtpausen sollten mindestens 5 Monate betragen, jedoch nicht
länger wie ein Jahr dauern, da sich das Becken dann verknöchert. Ab 3 Jahre
sollte eine Meerschweinchendame in die wohlverdiente Rente gehen.

Meerschweinchenböckchen können 4 Jahre als Zuchtbock eingesetzt werden,
ein Höchstgewicht ist nicht bekannt. Auch brauch er keine ausgedehnten
Zuchtpausen wie die Weibchen. Nach der Verpaarung muss er wieder mit
anderen Böckchen vergesellschaftet werden und sollte nicht alleine sitzen.
Manche machen danach Probleme und können nach einer Verpaarung nur mit
Jungtieren zusammen gehalten werden, oder mit einem ruhigen Kastraten. In
vielen Jahren Zucht ist es mir nur einmal unter gekommen das ein Zuchtbock
gänzlichst unverträglich mit anderen Böcken wurde, zu seinem Besten wurde
er aus der Zucht genommen, kastriert und durfte in einer Mädelsgruppe seinen
Lebensabend verbringen.

Selbstverständlich sollte für jeden sein das nur gesunde Tiere zur Zucht
eingesetzt werden. Kränkliche Tiere sind nicht in der Lage die Strapazen
einer Schwangerschaft und Geburt ohne Schäden zu überstehen. Auch
Tiere mit chronischen Krankheiten, Rolllid oder anderen Dingen müssen
ganz aus einer Zucht ausgeschlossen werden. Sollte doch das wichtigste
Ziel eines seriösen Züchters die Gesundheit der Zuchttiere und des
Nachwuchses sein. Zuchtziele wie hängende Ohren und runde Köpfe
sollten nur zweitrangig sein. Denn niemandem bringt es etwas wenn
er ein "perfekt" aussehendes Meerschweinchen da sitzen hat, was sich
im Endeffet nur quält!

Hat man ein geeignetes Pärchen zusammen gesetzt, können diese auch
ein paar Wochen zusammen bleiben. Aller 14 bis 18 Tage ist ein Weibchen
aufnahmebereit und wird in der Regel auch in dieser Zeit erfolgreich gedeckt.
Jedoch müssen die Böcke unbedingt VOR der Geburt von dem Weibchen
getrennt werden! Ich trenne die Paare nach spätestens 50 Tagen.

Eine Meerschweinchenschwangerschaft dauert im Schnitt 68 Tage (+/- 4 Tage),
je nach Anzahl der Babys, kann die Mutter unglaublich an Umfang zunehmen.
Achten sie darauf das sie keine zu engen Röhren im Gehege haben und die
Häuser ausreichend breite Eingänge haben. Beim Hochnehmen ist Vorsicht
geboten, eine tragende Meerschweinchendame darf nicht am Bauch hoch
genommen werden. Kurz vor der Geburt öffnet sich die Schambeinfuge,
bis der Finger dazwischen passt.

In der Schwangerschaft sollte noch mehr auf eine ausgewogene Ernährung
geachtet werden. Das Muttertier hat einen erhöhten Vitamin-, Eiweiß-
und Mineralienbedarf. Kurz vorm Ende der Scwahngerschaft und in den
ersten zwei Wochen der Stillzeit, kann ein wenig Leinsamen gereicht werden,
was die Milchproduktion unterstützt.

Ist es dann soweit, sollten sie der werdenden Mutter Ruhe geben und sich
nicht in das Geschehen einmischen, auch wenn es noch zu süß ist. In der
Regel macht eine Meerschweinchenmutter alles selbst, ich konnte bereits
life dabei sein und fand auch die Reaktionen der anderen  Weibchen im
Gehege faszinierend. Es herrschte eine absolute Stille, alle anderen Damen
saßen da und beobachteten das Geschehen. Die Mutter holte ein Baby
unter sich hervor, öffnete die Eihaut, nabelte es ab und schon kam das
zweite, kurz danach das dritte Baby. Die Mutter putzte sie sauber, gab
ein paar leise Quieker ab und die anderen Weibchen fielen aus der Starre
und gingen langsam zu den Jungen, schleckten sie mit ab und nach cirka
15 Minuten war wieder ein normalen Treiben im Gehege.

Sollte es Probleme bei der Geburt geben, wenn sich das Weibchen zum
Beispiel zwischendurch auf die Seite legt oder laut quiekt ohne das ein
Baby kommt, dann sollte sofort ein Tierarzt hinzugezogen werden!

Die Babys (in der Regel 1 bis 3, selten bis zu 6) sind sogenannte
Nestflüchter. Das heißt, sie kommen voll behaart und mit offenen
Augen zur Welt. Sie Kleinen sollten mindestens 60 Gramm wiegen,
Babys auch kleinen Würfen oder Einzelkinder, können aber auch
nicht selten kräftige 140 Gramm auf die Waage bringen. Sie
können von Anfang an umher laufen und  selbstständig Fressen.
Auch wenn die anderen Weibchen an Kohl usw gewöhnt sind,
sollte in der ersten Zeit eher darauf verzichtet werden und dann
kann man langsam angefüttern, wie bei einem neuen Neuzugang.

Das Muttertier kümmert sich in der Regel gut alleine, andere Weibchen
kuscheln und putzten aber auch gern mal die Babys, so das die Mutter
mal ein wenig entlastet wird. Hat man mehrere stillende Weibchen im
Gehege, trinken die Babys auch gern mal bei den anderen Müttern.
Ich kann nur empfehlen die Mütter ihren Nachwuchs in der Gruppe
(OHNE unkastrierte Böcke) gebähren und die Jungtiere aufziehen zu
lassen.

Der männliche Nachwuchssollten nach 3 Wochen von der Mutter
getrennt werden, bzw ab einem Gewicht von 250 Gramm. Die
Weibchen bleiben mindestens 6 Wochen bei der Mutter. Die Abgabe
sollte frühestens mit 6, besser mit 8 Wochen und 350 Gramm
stattfinden. Selbstverständlich sollte man nur augenscheinlich
gesunde Tiere mit gutem Entwicklungsstand in ein neues Zuhause
geben.

 

 

 

 

 

 

 



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